Legierungsbestandteile und ihre Eigenschaften

Auf der Verpackung eines Messers werden verschiedene Daten angegeben. Darunter befinden sich auch Angaben zu den Legierungsbestandteilen von einem Messer. Hier werden diese Bestandteile und deren Auswirkungen auf die Eigenschaften des Schneidwerkzeugs genauer dargestellt. Die Legierungsbestandteile sind ausschlaggebend für die Qualität eines Schneidwerkzeugs.

Was sind Legierungsbestandteile?

Die Legierungsbestandteile haben Einfluss auf die Zähigkeit, Festigkeit, Härte, Warmfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Schnitthaltigkeit und die Härtbarkeit eines Schneidwerkzeugs und können dieses positiv oder negativ hervorheben.

Die Wahl für die richtige Zusammensetzung der Legierungsbestandteile ist der wichtigste Faktor bei der Herstellung eines Schneidwerkzeugs. Sie entscheidet ob ein Schneidwerkzeug über eine ausgezeichnete Schneidleistung oder andere wichtige Eigenschaften verfügt und in ihrem jeweiligen Einsatzfeld ein optimales Werkzeug ist.

Ein Schneidwerkzeug das im Haushalt seinen Einsatz findet, erfordert andere Eigenschaften als eines, dass dem Förster im Wald dient. Es gibt hier Stähle die lassen sich besser und schlechter nachschärfen. Nicht jeder Stahl besitzt die perfekten Voraussetzungen. Folglich müssen hier von den Herstellern gewisse Kompromisse eingegangen werden.

Ein gutes Beispiel ist das klassische Rasiermesser. Dieses wird meistens aus eine Kohlenstoffstahl hergestellt, welcher ein extreme Schärfe aufweist allerdings nicht rostfrei ist. Im Gegenzug werden auch Edelstähle für die Herstellung verwendet. Sie sind rostfrei sind aber weniger scharf als das Rasiermesser mit einem Kohlenstoffstahl.

Im Folgenden wird gezeigt, welcher Bestandteil zu welcher Eigenschaft führt!

Kohlenstoff (C)

ist neben Eisen der wichtigste Legierungsbestandteil des Stahls. Er macht die Eisenlegierung härtbar und kann außerdem zusammen mit weiteren Bestandteilen die Schnitthaltigkeit eines Messers positiv beeinflussen. Meist beträgt der Kohlenstoffanteil der Messerstähle zwischen 0,5 und 2%, mehr bei pulvermetallurgischen Stählen.


Chrom (Cr)

bestimmt unter anderem die Rostfreiheit eines Stahls. Ab 13% Chromanteil können Stähle rostbeständig sein, was meist als rostfrei (zu englisch stainless) bezeichnet wird. Als Karbidbildner erhöht Chrom die Festigkeit und Schnitthaltgkeit des Messerstahls.
Chrom macht den Stahl auch öl- bzw. lufthärtbar.


Molybdän (Mo)

ist ein Karbidbildner, der die Schnitthaltigkeit und die Warmfestigkeit des Stahls erhöht, bei zu hohem Anteil allerdings die Bearbeitung des Stahls erschwert.


Vanadium (V)

ist ebenfalls ein Karbidbildner. Auch dieser Legierungsbestandteil verbessert die Schnitthaltigkeit und die Warmfestigkeit eines Messerstahls.


Mangan (M)

erhöht als Karbidbildner die Festigkeit und Zähigkeit des Stahls. Zudem lässt sich der Stahl durch Beigabe von Mangan leichter Schmieden und bearbeiten.


Nickel (Ni)

erhöht die Korrosionsbeständigkeit, Zähigkeit und Härtbarkeit von Stahl.


Silizium (Si)

verbessert die Zugfestigkeit und Zähigkeit des Stahls.


Kobalt (Co)

Wird bei Messerstählen nur selten verwendet, um bestimmte Fertigungsprozesse zu optimieren und kann die Korrosionsbeständigkeit verbessern.


Kupfer (Cu)

erhöht die Festigkeit von Stählen.


Phosphor (P)

ist in jedem unlegierten Stahl enthalten. Phosphor ist aber eine Verunreinigung die den Stahl spröder macht. Man versucht den Phosphor-Anteil gering zu halten. In Messerstählen beträgt der Phosphor-Gehalt meist nicht über 0,04%.


Stickstoff (N)

bewirkt durch Nitritbildung eine Kornfeinung, die die Festigkeit des Stahls steigert, ohne dass die Zähigkeit verringert wird.


Niob (Nb)

verbessert als Karbidbildner die Zähigkeit und Festigkeit eines Messerstahls.


Wolfram (W)

erhöht als Karbidbildner die Zähigkeit, Festigkeit und die Warmfestigkeit des Messerstahls.